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  Schule für gemeinsames Lernen

 

 

Als uns im ausgehenden Schuljahr 2015/16 die ersten Informationen zum Programm „Schule für Gemeinsames Lernen“ erreichten, waren wir sofort interessiert.

 

Die Veränderung der Schülerschaft im Hinblick auf verstärkte Integration, betrifft unsere Schule in besonderem Maße. So ist seit nunmehr fünf Schuljahren die klassische Regelklasse ausgelaufen und es findet zunehmend mehr Unterricht „gemeinsam“ statt, in welchem Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam lernen.

Auch die Orientierung der Sonderpädagogischen Beratungsstelle und die Wahrnehmung in der Oranienburger Bevölkerung, machte uns zu der Schule, die „viel praktisch arbeitet“.

Gemeint war tatsächlich das Profil der Schule mit der starken Berufsvorbereitung, dem Berufsfeldorientierten Unterricht, dem Produktiven Lernen, der Berufseinstiegsbegleitung, der Potenzialanalyse und, und, und…

Der allgemeine Ruf aus der Gesellschaft, Grundlagen für die Inklusion zu schaffen, ist nach unserer Meinung mit dem Programm „Schule für Gemeinsames Lernen“ erhört und umgesetzt worden.

Da wir seit fünf Jahren einen Anteil von 12 -13 % der Schülerschaft mit besonderem Förderbedarf haben, sehen wir in diesem Programm eine entscheidende Unterstützung und wollen von Anfang an dabei sein.

 

 

Wir gehören ab dem Schuljahr 2017/2018 zu den Schulen, die dieses Programm umsetzen.

 

 

Inklusion

Grundlage einer inklusiven Bildung sind das gemeinsame Lernen und die gemeinsame Erziehung aller Kinder und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung. In solchen Zusammenhängen ist es möglich, die Lebens- und Sozialraumbezüge dieser jungen Menschen zu erhalten und ihnen Gelegenheit zu geben, diese Bezüge auf der Grundlage ihrer Bedürfnisse weiterzuentwickeln. Inklusive Bildungsangebote ermöglichen allen Kindern und Jugendlichen, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung oder mit besonderem Unterstützungsbedarf den gleichberechtigten Zugang zu allen Angeboten des Unterrichts, zu den Angeboten der verschiedenen Bildungsgänge und des Schullebens.

Die Vielfalt wird in unserem schulischen System gebündelt. Sie zielt darauf, die Teilhabe und den Erfolg aller Kinder am Unterricht zu stärken. Es werden Bedingungen geschaffen, dass Herkunft, Interessen, Erfahrungen, Fähigkeiten und das Wissen aller Kinder wahrgenommen und anerkannt werden und dieses auch in der Schule gelebt wird. Inklusion geht es demnach darum, alle Barrieren in Bildung und Erziehung für alle Schülerinnen und Schüler auf ein Minimum zu reduzieren.

Somit ist es die Aufgabe, jede Schülerin und jeden Schüler in das Schulleben zu integrieren und sie individuell zu fördern und zu fordern. Dadurch werden die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse der Kinder vertieft und erweitert.

In allen Klassen der Jean-Clermont-Schule lernen daher Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung mit ihren unterschiedlichen Stärken und Talenten mit- und voneinander. Der Unterricht wird binnendifferenziert geplant, sodass das Lernen aller Schülerinnen und Schüler unterstützt wird. Dabei werden ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Interessen berücksichtigt und so die Lust am Lernen gefördert. Jede Schülerin und jeder Schüler innerhalb einer Lerngruppe erhält die Möglichkeit ihre/seine Stärken einzusetzen und wird darin bekräftigt, stolz auf erzielte Ergebnisse zu sein.

Der Unterricht wird auf der Grundlage schulinterner Lehrpläne sowie individualisierter Stundenpläne[1] auf die Vielfalt der Schülerinnen und Schüler hin angelegt. Er findet schülerinnenorientiert statt, um sowohl die Selbstständigkeit als auch die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Ein Wechsel unterschiedlicher Sozialformen und offener Unterricht bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, selbstständig und/oder im Team zu arbeiten.

 

Damit der inklusive Gedanke an unserer Schule verankert und gelebt werden kann, sind die drei Dimensionen

 

„Inklusive Kulturen schaffen“,

„Inklusive Strukturen etablieren“ und

„Inklusive Praktiken entwickeln“

 

als zentrale übergeordnete Elemente zu begreifen, welche in unserem Förderkonzept viertiefend ausgeführt sind.

 

 

Fördern und Fordern

 

Bis Inklusion Normalität an deutschen Schulen ist, bleibt der gemeinsame Unterricht einer der Schwerpunkte unserer Profilierung, denn gemeinsamer Unterricht hat spezifische, positive Auswirkungen auf die Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung und besonders auf das Lern- und Schulklima. Erwähnenswert sind hierbei besonders die gegenseitige Wertschätzung und Rücksichtnahme, welche eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Lernen bilden. Das Anbieten, Annehmen, Einfordern und angemessene Ablehnen von Hilfe im Unterricht wird fortwährend entwickelt.

Unser Motto: Jeder ist wertvoll. Alle Schülerinnen und Schüler lernen miteinander und voneinander in heterogenen Gruppen, und werden ihren Fähigkeiten, Fertigkeiten und Neigungen entsprechend gefördert.

Seit einigen Jahren schon verzichten wir größtenteils auf äußere Leistungsdifferenzierung. Bis zur Klassenstufe 9 lernen A- und B-Kurse größtenteils im Klassenverband, aber auf unterschiedlichen Niveaus. Die Aufgaben für die einen sind etwas leichter und weniger umfangreich, bieten mehr Hilfestellung. Die Klassenarbeiten werden bereits mit Beginn der 7. Klassen kompetenzorientiert geschrieben – entsprechend dem Format der Abschlussprüfungen am Ende der Klassenstufe 10 –, so dass jede/r Aufgaben entsprechend ihres/seines Entwicklungsstandes bearbeiten kann. In den Kernfächern steht einem für diese schwierige Arbeit eine zweite, sonderpädagogisch wie fachlich qualifizierte Lehrkraft zur Seite, so dass der Unterricht im Team organisiert wird.

Zusätzliche Hilfe während des Unterrichtes kann auch durch pädagogische Unterrichtshilfen oder Einzelfallhelfer erreicht werden. Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedarfslagen erhalten einen individuell verbindlich festgelegten Nachteilsausgleich, sofern dieser rechtlich begründbar und im Rahmen der Klassenkonferenz vereinbart wurde.

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten individuelle, auf die schulinternen Curricula ausgerichtete kompetenzorientierte Förderpläne, welche stetig fortgeschrieben werden.

Unser Ziel ist es, ALLEN Schülerinnen und Schülern einen toleranten, verständnisvollen Umgang mit dem „Anderen“ zu ermöglichen und zu vermitteln. Unsere Erfahrungen bestätigen immer wieder unsere Überzeugung, dass wir so nicht nur die Kinder und Jugendlichen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf in ihrer Persönlichkeit stärken, sondern alle Kinder und Jugendlichen. Wir geben ihnen die Möglichkeit zum Umgang mit der gesellschaftlichen Vielfalt und der damit verbundenen Erziehung zu einem respektvollen und toleranten Miteinander.

Neben dem gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ verfügen unsere Lehrkräfte sowie das sonstige pädagogische Personal mittlerweile über Erfahrungen bezüglich des Unterrichts von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen „Autismus“, „Hören“, „Sprache“, „geistige Entwicklung“ sowie „emotionale und soziale Entwicklung“.

 

[1] Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ erhalten einen stark praxisorientierten sowie jahrgangsübergreifend ausgelegten Stundenplan, um eine optimale Passung zwischen den Rahmenbedingungen der Schule sowie den individuellen Bedürfnissen des Einzelnen zu erreichen.